Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat

Ich benötige für meine Ochsen ca. 30-40% der Ackerfläche für Futter (siehe auch Ackerfutter), da ich nur Heu und Gras füttere. Die Ackerfuttermischung als Blanksaat hat sich bei mir nicht bewährt. Wenn man die Futtermischung im Frühjahr sät, dauert es bis zum Herbst, bis sich ein dichter Bestand ausgebildet hat und Blanksaaten bergen auch immer ein gewisses Risiko beim Auflaufen, besonders bei Trockenheit. Bei Untersaaten kann man auch die Saatstärke reduzieren, denn die Ackerfuttermischung hat unter dem Getreide Schutz und genügend Zeit sich zu etablieren.

Der Winterweizen (Capo 180 kg/ha) wurde am 6.10.2009 gesät. Die Acker­futter­mischung und der Leindotter (Calena 4,2 kg/ha) wurden zeitgleich mit dem Weizen ausgesät. Dazu habe ich an meiner Sämaschine einen zweiten Säkasten angebracht, der die Mischung auf der Oberfläche vor dem Saatstriegel ablegt. Das Saatgut der Ackerfuttermischung wird also nur durch den Striegel eingearbeitet und anschliessend mit der Cambrigewalze angewalzt.

Der Leindotter hat den Winter fast gar nicht überstanden, denn der Saattermin am 6. Oktober war schon etwas zu spät für ihn, auch für die Untersaaten war dieser Saattermin schon fast etwas spät, denn es besteht die Gefahr, dass die Untersaaten dann auswintern. Besser wäre ein Saattermin Ende September gewesen.

Durch den dichten Weizenbestand und die Untersaaten konnte ich auf eine Unkrautbekämpfung gänzlich verzichten. Säen, walzen, im Frühjahr nochmals walzen und dann der Mähdrescher, so soll der Getreideanbau sein, viel Bodenruhe und wenig Arbeitszeit.

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 17.10.2008
11 Tage nach der Saat sieht man den Winterweizen, den Leindotter und die Untersaaten bereits auflaufen.

 

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 09.11.2008
Man sieht den Leindotter mit seiner grossen Blattrosette sehr schön. Der Leindotter hat eine sehr rasche Jungendentwicklung und leistet dadurch seinen Anteil, den Boden wieder möglichst schnell zu bedecken und somit die Unkrautkeimung zu vermindern.

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 04.04.2009
Nach dem Winter sehen die Untersaaten immer sehr schlecht aus, sie sind fast nicht mehr zu finden, allerdings werden sie sich bis zur Ernte des Getreides wieder erholen. Der Leindotter ist durch den späten Saattermin so gut wie ganz erfroren.

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 09.05.2009
Der Winterweizenbestand hat sich sehr schön entwickelt. Nur am Vorbeet sieht man noch ein paar Leindotterpflanzen, die gerade in der Blüte sind.

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 28.06.2009
Der Winterweizen steht sehr dicht und ist bis zu 160 cm hoch.

 

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 28.06.2009
In diesem dichten Bestand konnte sich kein Unkraut behaupten, aber auch die Untersaaten waren so gut wie nicht mehr zu finden.

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 12.07.2009
So sieht der wunderschöne Winterweizenbestand 10 Tage vor der Ernte aus.

 

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 12.08.2009
Bereits 3 Wochen nach der Ernte hat sich ein dichter Futterpflanzenbestand entwickelt. Durch den dichten und hohen Weizen wurden die Untersaaten sehr stark unterdrückt, ich hatte schon die Befürchtung, dass die Untersaaten das nicht überstanden hätten und nur spärlich und lückig wachsen würden. Sie brauchten zwar etwas länger, aber sie haben dann doch einen dichten Bestand gebildet.

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 07.09.2009
Ein schöner und dichter Bestand mit hohem Grasanteil.

 

 

Winterweizen mit einer Ackerfuttermischung als Untersaat 24.10.2009
Am 23.09. habe ich den Bestand abgemäht und das Mähgut abgefahren, damit der Ackerfutterbestand dichter wird und nicht zu mastig in den Winter geht.

Schlussfolgerung:

Der Winterweizenbestand war sehr schön und gesund, der Ertrag von 39 dt/ha war auch gut. Der Weizen wurde etwas zu spät gesät und war auch sehr dicht und hoch, dadurch haben die Untersaaten etwas gelitten. Sie haben aber nach der Ernte relativ schnell einen schönen und dichten Bestand gebildet. Für mich ist diese Variante der Ansaat eines Ackerfutterbestandes auf alle Fälle besser als eine Blanksaat erst nach der Winterweizenernte.