Meine Philosophie


Mein Ziel ist es die Landwirtschaft biologisch, klimaschonend, bodenaufbauend, und nachhaltig zu betreiben:

  • weg von der Monokultur, hin zum Mischfruchtanbau
  • Unkrautunterdrückung durch eine ganzjährig geschlossene Pflanzendecke und Untersaaten, die durch Bodenbedeckung die Keimung der Unkrautsamen verhindern
  • Humusaufbau mit ganzjährig geschlossener Pflanzendecke, mit Tief- und Flachwurzlern, mit Leguminosen und Kräutern, statt Bodenerosion und Humusabbau durch Monokulturen ohne ganzjährige Bodenbedeckung
  • natürlichen Bodenfruchtbarkeit die gesunde und kräftige Pflanzen hervorbringt
  • CO2-Speicherung im Boden durch Mischfruchtanbau mit hoch- und niedrigwachsende Pflanzen, die höhere und stabilere Erträge erbringen, weil unterschiedliche Kulturpflanzen auf dem Feld gleichzeitig wachsen
  • Standort angepasste Pflanzen, die wenig anfällig sind für Krankheiten und Schädlinge
  • Förderung des Regenwurmes durch genügend organische Substanz an der Oberfläche, Beschattung des Bodens und eine schonende Bodenbearbeitung mit Rücksicht auf die Aktiv- und Ruhezeiten des Regenwurms
  • weg von der Pflugwirtschaft, hin zur Minimalbodenbearbeitung. Durch den Pflug wird wertvolle organische Substanz vergraben und der Boden mit seinem empfindlichen Mikroorganismenleben gestört – Allein aus Rentabilitätsgründen wird man in Zukuft gezwungen sein auf das Pflügen zu verzichten, denn die wendende Bodenbearbeitung hat einen sehr hohen Zugkraftbedarf
  • weg von fossilen Energieträgern, hin zu einem energieautarken Betrieb
  • weg von der Vermarktung meiner Produkte über Händler und Zwischenhändler, hin zur Direktvermarktung mit mehr Kunden- und Verbrauchernähe

Meine Philosophie


Diesen Artikel habe ich im Jahre 2003 verfasst.
Eigentlich aktualisiere ich meine Webseiten ständig, damit sie auf dem neuestem Stand sind. Allerdings möchte ich diese Beitrag in der ursprünglichen Version belassen, damit man sehen kann, dass gewisse Dinge vorhersehbar sind, sie aber erst geändert werden wenn sich daraus wirtschaftliche Folgen ergeben.


Nicht die Natur sollte dem Menschen angepassst werden,
sondern der Mensch sollte sich der Natur anpassen – wieder zurück zu seinen Wurzeln finden – zum Ursprünglichem.

Denn die Natur kommt ohne den Menschen aus, aber nicht umgekehrt!


Sind unsere Kulturpflanzen krank?

Ein Mensch der ohne Medikamente den Einflüssen der Natur nicht standhalten würde,
und der künstlich ernährt werden müsste,
den würde man doch auch nicht als gesund bezeichnen


gesunder Boden
gesunde Pflanzen
gesunder Mensch


Die Natur mit seinen Pflanzen und Lebewesen ist ohne zutun des Menschen entstanden. Die Natur weiss selbst was für sie am besten ist, welche Pflanzen am besten an ihren Standort angepasst und somit die Gesündesten, die Stärksten sind. Man müsste sie nur machen lassen. Deswegen wäre die beste Art der Landwirtschaft die, wenn man versuchen würde, die Natur in keiner Weise zu beeinflussen, zu verändern oder zu lenken. Das würde heissen: Keine Bodenbearbeitung, keine unnatürliche Aussaat, keine Züchtung von Pflanzen durch den Menschen. Sondern nur natürliche Selektion, keine Spritzmittel oder Kunstdünger – man müsset die Natur so nehmen wie sie ist.

Dies wäre die Idealvorstellung einer natürlichen und naturverbundenen Lebensweise. Das geht aber nicht mehr, denn die menschliche Entwicklung hat sich schon zu weit von diesem Ursprünglichem entfernt. Aber auch ich selbst möchte nicht mehr dorthin zurück.

Ich habe diese Ansicht aufgeführt, um sie als Denkanstoss zu verwenden. Die Menschheit sollte einfach versuchen dieser Vorstellung nur ein kleinwenig näher zu kommen. Man sollte nicht mehr in dem Masse wie jetzt versuchen, der Natur unseren Willen aufzudrängen, sondern wieder etwas mehr auf unser Gefühl hören, und die Natur wieder etwas natürlicher sein lassen.


Aus diesen Aussagen kann man schon ersehen, welche Grundeinstellung ich vom Leben und der Landwirtschaft habe. Das soll aber auch nicht bedeuten, dass ich alles moderne und jede nützliche Technik verabscheue. Im Gegenteil, ich bin an „der Technik“ sehr interessiert, gönne mir auch viel, was das Leben einfacher und angenehmer macht. Die sogenannte Technik sollte aber dem einzelnen Menschen nützlich sein, und nicht nur ein paar wenigen, die damit Geld verdienen, weil sie mir suggerieren, das sei essenziell. Aber vor allem sollte man vor der Einführung einer neuen „Technik“ die langfristigen Auswirkungen und Folgen auf Mensch und Natur kennen. Es ist schon zu oft vorgekommen, dass sich nach der Einführung herausstellte: Das ist nicht gut, oder schlimmer, es ist sogar gesundheitsschädlich. Man denke dabei nur an die Dacheindeckung die auf einmal gesundheitsschädlich war, weil sie Asbestfasern enthielt. Derjenige Landwirt, der immer noch solche auf seinen Dächern hat, hat jetzt ein Problem: Er muss beim Erneuern der Dacheindeckung die Entsorgung teuer bezahlen. Oder wie war es mit Formaldehyd im Wohnbereich? Oder wie ist es mit dem immer noch ungelösten Problem der Atommüllendlagerung? Das wird wahrscheinlich ein Problem unserer Nachkommen werden. DDT und Atrazin: Es wurde in der Landwirtschaft angewendet weil man dachte, dass es keinen schädlichen Einfluss auf die Umwelt, oder gar die menschliche Gesundheit hat. Das war aber leider völlig falsch, es stellte sich heraus, dass man mal wieder etwas auf den Markt gebracht hat, das zu wenig erforscht und getestet war – der grosse Test am Kunden, wie man so schön sagt. Hätte man umgekehrt gehandelt, und hätte das sogenannten „Pflanzenschutzmittel“ erst zugelassen, als es einwandfrei bewiesen gewesen wäre, dass das Mittel nicht schädlich ist, wäre die Natur nicht nachhaltig geschädigt worden. So wurde es zugelassen, weil es nicht bewiesen war, dass es schädlich ist.
Wenn man heute ein neues Auto kauft hat es viele Sicherheitseinrichtungen: Sicherheitsfahrgastzelle, Airbag, ABS, ESP, Einparkhilfe, Gurtstraffer, etc. Man könnte schon fast meinen, ein Auto wird dafür gebaut, um täglichen einen Unfall zu haben. Da werden sämtliche Register gezogen, da werden alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft, um das menschliche Leben zu schützen. Aber wieso nicht bei unseren Lebensmitteln und bei unserer Umwelt – da nimmt man gerne Risiken und Schäden in kauf, da scheut man Kosten und Mühe.

Die grösste Erfindung der Neuzeit: Der Verbraucher – Vom Bürger zum reinen Konsumenten

Ich habe das Gefühl, man wird zu einem Muster-Ottonormalverbraucher erzogen, der zur Arbeit geht, einen Grossteil seines Geldes für Dinge ausgibt, die ihm als modern, unbedenklich und lebensnotwendig suggeriert werden.

Es gibt Menschen die können mit dem Begriff „der Saison“ nichts mehr anfangen. Sie denken die Äpfel werden das ganze Jahr über geerntet, Orangen gibt es nur im Winter weil im Sommer keine Nachfrage besteht und verstehen nicht, wieso man zu Weihnachten keine deutschen Erdbeeren kaufen kann. Auch aus dem Weinskandal aus den 80ern hat der Verbraucher nicht gelernt, dass man eine hochwertige Spätlese nicht für 2,99 DM kaufen kann. Oder der BSE-Skandal, oder der Antibiotika-Skandal in der Schweinehaltung. Oder der Fleischskandal 2005, wo minderwertiges Fleisch und Schlachtabfälle für die Wurstherstellung verwendet wurden, um den Profit zu erhöhen.
Das Grundprinzip bleibt immer das gleiche – Qualität hat einen gewissen Preis. Alle die Hühnereier kaufen und nicht auf die Herstellerangaben (Haltungsart) achten, brauchen sich nicht über die Käfighaltung bei Legehennen beschweren. Es gibt in Supermärkten Eier zu kaufen, die gross mit dem Aufdruck „Käfighaltung“ versehen sind, trotzdem werden diese ohne Bedenken vom Verbraucher angenommen. Es werden (wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe) nur 10 % des Einkommens für Nahrungsmittel, Getränke (inkl. Alkohol) und Tabak ausgegeben, 59% für Wohnung, Energie, Kleidung und Auto, 8,5% für Freizeit (incl. Urlaub) und Kultur.
Da sieht man bereits die Wertsetzung beim Durchschnittsbürger. Es wird fast soviel Geld für die Freizeit ausgegeben, wie für Lebensmittel, wenn man Tabak und Alkohol herausrechnet.

Lebensmittel – Mittel zum Leben. Einen dem entsprechenden Stellenwert sollten die Lebensmittel in unserem Leben haben.

Wenn mich jemand fragt, wieso ich mich nur von Bio-Lebensmitteln ernähre, dann frage ich ihn:“Auf welche Dinge kannst du in deinem Leben nicht verzichten?“ Da wird dann vieles genannt, nur nicht das wichtigste: Luft, Wasser, Nahrung. Wieso soll ich an den wichtigsten Dingen sparen und ein Risiko eingehen, wenn sie doch unentbehrlich für mein Leben sind. Jeder weiss doch: Alles braucht eine gute Grundlage, so wie ein Haus ein ordentliches Fundament braucht.

Meine Vorstellung ist es, den Verbraucher wieder näher zum Erzeuger zu bringen und, dass er wieder mehr Bezug zu seiner Umwelt, und vor allem zu den Lebensmitteln, erhält.

Es sagte einmal eine Person zu mir:“Auto, Kleidung, Urlaub – das muss vom Feinsten sein, das Essen aber hab ich im Bauch, da sieht es keiner, da nehme ich nur das Billigste.“
Gegen eine solche Einstellung möchte ich ankämpfen, so eine Einstellung ist mir ein Graus, bei der Menschen so stark nach ihrem Äusseren beurteilt werden, dass diese Ansichtsweise überhaupt zustande kommen kann.

Quantität statt Qualität, billig statt hochwertig und langlebig

Ein Spruch besagt: „Ich bin arm, ich kann mir nichts Billiges leisten“.

Was helfen mir Dinge, (ich denke da an Elektrogeräte, oder auch Kleidung: Einen Sommer getragen und dann zum Müll) die nur kurze Zeit ihren Dienst tun, und dann zum Müll wandern. Da gebe ich lieber etwas mehr aus, und die Dinge begleiten mich Jahre, und ich habe viel Freude damit. Gerade bei Elektroartikeln kann ich mittlerweile fast nicht mehr zwischen billig und qualitativ Hochwertig unterscheiden.

Bei elektronischen Artikeln, die als Massenware produziert werden, werden mindestens die Einzelkomponeten im Ausland produziert, wenn nicht gar das ganze Produkt. Dadurch haben deutsche Unternehmen in diesem Bereich keine Chance mehr auf dem Markt, sie müssen die Produktion ins Ausland verlagern, oder gar einstellen. Dadurch gehen Arbeitsplätz verloren, die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung steigen, die Kaufkraft eines Arbeitslosen ist natürlich geringer und somit hat der Kreislauf begonnen.
Das Beispiel Milchprodukte verwende ich immer wieder: Auf dem Packungsstempel ist leicht zu erkennen woher das Produkt stammt (z.B. BY für Bayern), man kann doch einfach Produkte aus seinen (Bundes-) Land kaufen, dadurch verringern sich die Transportwege, was wiederum ein Beitrag zum Umweltschutz ist. Wer hat sich noch nicht über die vielen Lkws auf der Autobahn geärgert, die an Werktagen oft die komplette rechte Spur beanspruchen. Wenn hier in Bayern meine Butter aus Irland, oder die Milch aus dem Norden von Deutschland stammt, ist das auch nicht verwunderlich.

Vor 10 Jahren hat man Leute als Spinner bezeichnet, die sagten, dass die Wetterextreme auf die Klimaveränderung durch Umweltverschmutzung zurück zu führen sind. Heute spricht man sogar schon in den öffentlich-rechtlichen Medien darüber, und es wird nicht mehr geleugnet, dass das eine Auswirkung der zunehmenden Umweltverschmutzung ist. Vor 20 Jahren sprach noch fast keiner öffentlich darüber, dass Erdöl endlich ist, heute diskutiert man darüber wie lange es noch reichen wird.
Meine Vorstellung ist es, dass die Lebensbedingungen auf unserer Erde vor der Entstehung des Erdöls für uns nicht zum überleben geeignet waren. Wenn wir nun wieder sämtliches Öl nach oben Fördern, und die Entstehung wieder umkehren (durch die Verbrennung werden das CO2 und andere klimaschädigende Stoffe wieder freigesetzt), schaffen wir damit nicht wieder die selben Bedingungen, die damals vor der Entstehung des Erdöls herrschten?
Im Gegenteil, es wird darüber diskutiert, dass es im Polarmeer noch grosse Vorräte an Erdöl gibt, diese aber im Moment nicht zu erreichen sind , weil das Eis noch zu dick ist. Wenn sich das Klima aber weiterhin in diesem Umfang und der Geschwindigkeit verändert, wird dann, wenn die momentanen Vorkommen erschöpft sind, das Eis so dünn sein, dass man es ohne unüberwindbare Schwierigkeiten zu Tage fördern kann. Es werden lieber Unsummen an Geldern für die Erforschung von neuen Ölvorkommen ausgegeben, als dass man sich mehr um alternative Energieformen kümmert. Das minderwertige Holz lässt man im Wald verrotten, weil es sich nicht lohnt es zu bergen, landwirtschaftliche Flächen muss man stilllegen, die Feldfrüchte werden zu Schleuderpreisen verkauft, wandern in die Intervention, und wurden auch schon vernichtet oder einfach ins Ausland verschenkt. Wieso macht man sich nicht verstärkt an die Erforschung der biogenen Energieträger, um sie besser zu verwerten und marktfähig zu machen?
Ich informiere mich nun schon seit einiger Zeit über dieses Thema, aber es ist schon erstaunlich, dass sich meistens kleine Firmen, oder gar Privatleute, sich an dieses Thema wagen und auch sogar verdient machen. Ich habe bis jetzt noch kein grosses Industrie-Unternehmen gefunden, das sich in diesem Bereich verdient gemacht hätte, man könnte schon fast meinen, da steckt System dahinter.

Wenn ein Land seine Energie selbst erzeugt

Das heisst, dass man sich dadurch wieder mehr unabhängiger von internationalen „Ereignissen“ machen könnte, und es die nationale Lage stabilisieren würde. Wenn man seine Energie selbst erzeugt, gelangt der Verbraucher wieder näher an die „Basis“: Das Geld bleibt im Lande (Wirtschaftswachstum / Geldkreislauf), kleine soziale Strukturen werden dort gefördert, wo der Verbraucher lebt und arbeitet, der Wohlstand im eigenem Lande wird dadurch gefördert, und die Ausbeutung der Natur wird gestoppt, für deren Reparatur der einzelne Verbraucher wieder indirekt mit seinen Steuerzahlungen aufkommt.

Wann amortisiert sich eine umweltfreundliche Energierzeugung?

Meine Gegenfrage: Wann amortisiert sich ein Handy, wann die Alufelgen vom Auto, das Snowboard, der Traumurlaub in der Südsee oder gar der neueste Computer?
Da wird nicht über eine Amortisationszeit gesprochen, da rechnet man nicht mit einer jährlichen Rendite, wieso aber so genau bei einer umweltfreundlichen Energieerzeugung? Obwohl sie unsere Umwelt schützt und somit eine Zukunft für unsere (eigenen) Nachkommen erhält, oder sogar schafft, wird hier auf Heller und Pfennig kalkuliert, ob sich diese umweltfreundliche Form der Energieerzeugung auch wirklich finanziell lohnt.

Noch ein paar Gedanken von mir zum Thema Landwirtschaft:

Die hohe Kunst des Ackerbaus: Kunst heisst hier, seinen Boden genau zu kennen, und die Technik dem Boden und seinem Leben, den Pflanzen und dem Klima anpassen zu können. Um so das Bodenleben möglichst wenig zu beeinträchtigen, oder gar zu schädigen, sondern zu fördern und zu mehren, wodurch wiederum die natürliche Fruchtbarkeit und die Pflanzengesundheit erhöht wird.

Ein Lehrer der Landwirtschaftsschule sagte einmal zu mir:“Durch denken bekommt man alles raus“. Ich habe diesen Satz gehasst, muss jetzt aber zugeben, er hatte absolut Recht. Das trifft aber nicht nur auf das Thema Ackerbau zu, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Lebens. Man muss sich nur von den alten, festgefahrenen Anschauungen lösen können. Kein Handeln und Tun sollte gedankenlos erfolgen, denn gerade beim Ackerbau gilt: Die Natur ist der beste Lehrmeister ist!

Die Natur duldet keine Monokultur, sie würde sich dadurch selbst zerstören. Denn dadurch könnte sich eine Pflanzenart oder eine Spezie ausbreiten, und alle anderen verdrängen. Sie versucht mit allen Mitteln diese Monokultur zu beseitigen, und wieder eine gesunde Mischkultur entstehen zu lassen (Stichwort Unkräuter und Ungräser im Getreide, die wiederum standorttypisch sind).

Die Natur braucht keine Hilfe, wenn etwas krank wird, ist es gut so, denn es ist dann den Standortbedingungen oder dem Klima nicht gewachsen, dann hat man etwas falsch gemacht, und sich zu weit von den natürlichen Ansprüchen der Pflanze entfernt.